Als vorbildliche Wahlkampfleiter zogen Sandra und
ich unlängst mit Leiter und Plakaten bewaffnet los, um Partei und
Kandidat im Straßenland sichtbar zu machen. Leider sind die
Laternenpfähle am Boden
von allerlei Grünpflanzen umwuchert – ein idealer Tummelplatz für
die nach Erleichterung lechzenden Hunde. Diesen Umstand
mißachteten wir
und folgerichtig trat Sandra voll ins Glück hinein. Trotz
aller Versuche roch es erbärmlich – vor allem
dann, wenn sie die Leiter erklomm und ihre Schuhe in Höhe meiner
Nase waren. Nicht lange konnte ich dieser Belastung standhalten,
bat
um veränderte Arbeitsteilung und kletterte sehr
erleichtert nun selbst
hinauf. Hätte ich es doch nur geahnt! Auf den Sprossen befanden
sich noch viele Exkrementreste von Sandras Schuhsohlen, in
die ich - na was wohl – zielsicher hineingriff. Selbst
Papiertaschentücher halfen in dieser Situation nicht wirklich und so
zogen wir riechend und vom Regen durchfeuchtet
weiter. Dort ereilte mich das selbe Schicksal. Ich trat da hinein,
wonach meine rechte Hand roch. Mit Wut im Bauch bin ich flinker als
sonst die Leiter hoch
und auch wieder runter. Ein wenig zu schnell wohl für die die Leiter
haltende Sandra. Mit meinem verdreckten Schuh trat ich ihr auf den
Kopf. Frisur, Regenwasser und Unaussprechliches mischten sich. In
dieser Verfassung haben wir
aber trotzdem nicht aufgegeben und noch viele Plakate aufgehängt.
Und
wenn jetzt einige sagen werden, der spinnt sich das nur aus. Nein, ich
schwöre es bei meinem Parteibuch – so und nicht anders hat es sich
zugetragen. Es war ein echt beschissener Tag.
Andreas ('Bossi')